Thomas Wenzel bleibt der KeWa auch nach dem Karriere-Ende treu – Torwarttraining übernommen.

Maintal (ed). – Jeder Verein hat seine(n) Sympathieträger. Menschen, deren Auftreten und Meinung auf besondere Beachtung stößt. Bei KeWa Wachenbuchen ist Thomas Wenzel einer davon. Was natürlich daran liegt, dass er dem Fußball-Bezirksoberligisten seit 1997 die Treue hält. Auch über sein Karriere-Ende hinaus. Weil ihn ein Rückenleiden dazu zwang, die Handschuhe vorzeitig an den Nagel zu hängen, fasste er den Entschluss, auf dem Waldsportplatz das Torwarttraining zu übernehmen. „Ich habe in meiner sportlichen Zeit soviel Gutes erfahren, gerade hier in Wachenbuchen, dass ich es als meine persönliche Verpflichtung ansehe, davon etwas zurückzugeben.“

Thomas Wenzel: Nicht nur als Sportler, sondern auch als Mensch eine feste Größe.
Der inzwischen 35-Jährige hätte gerne noch die eine oder andere Saison gespielt, doch zwangen ihn Probleme im Bandscheibenbereich zum vorzeitigen Karriere-Ende. Insbesondere die letzten Monate im Tor der KeWa waren für den „Langen“ eine reine Qual, da er von Ärzten ständig fit gespritzt werden musste. Weil er einsah, der Mannschaft nicht mehr helfen zu können, warf er entnervt das Handtuch. Obwohl auch heute noch jede sportliche Aktivität einer Gratwanderung gleicht, nahm er das Angebot an, das Training der Torhüter zu übernehmen. „Übertreiben darf ich meinen Einsatz natürlich nicht“, doch weiß ich inzwischen, wie weit ich gehen kann“, macht er deutlich.

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Thomas Wenzel wurde 1969 in Ramstein geboren. Nachdem er samt Familie 1976 in Hanau angekommen war, begann seine Torhüter-Karriere.Zunächst im Handballtor des TV Kesselstadt. Weil aber alle Freunde Fußball spielten, wechselte der 12-Jährige als C-Jugendlicher die Sportart. Von nun an stand er bei Hanau 93 zwischen den Pfosten. „Eine schöne Zeit, da wir sportlich sehr erfolgreich waren“, blickt er gerne zurück. 1987 stieg er ins Seniorenlager und mit der „Ersten“ sofort in die Landesliga auf. Nach einem kurzen Abstecher zum SV Jügesheim kehrte er zu den „93ern“ zurück, um schließlich beim Landesligisten KSV Klein-Karben eine neue sportliche Herausforderung zu suchen. Nachdem er zweimal mit dem KSV in der Relegationsrunde zur Oberliga gescheitert war, wollte Thomas Wenzel aus beruflichen Gründen eigentlich seine Karriere beenden.

Doch dann trat KeWa Wachenbuchen auf den Plan. Jedenfalls müssen die Verantwortlichen einen derart überzeugenden Eindruck hinterlassen haben, dass Thomas Wenzel nach Wachenbuchen ging.
Dort erlebte er eine Meisterschaft mit, einen Abstieg, einen Wiederaufstieg – 2003 war endgültig Schluss.

„KeWa ist eine große Familie“
Zwar versuchte ihn Hanau 93 noch einmal zu „ködern“, doch wäre es Thomas Wenzel nie in den Sinn gekommen, der KeWa den Rücken zu kehren. Ein Jahr gehörte er dem Vorstand als Beisitzer an, doch zog er es schließlich vor, das Torhüter-Training zu intensivieren. „Da ich selbst in meiner aktiven Zeit immer gefördert wurde, fiel mir die Umstellung nicht schwer“. Wenn es der Beruf zulässt, bittet er immer donnerstags von 19 bis 20.45 zu schweißtreibenden Einheiten, die Keeper Robert Korn, André Fischer, Patrizio Sorbillo und Kenny Oestreich zu speziellen Übungen, die vom Quartett dankbar angenommen werden. Allerdings geschieht dies immer nach Absprache mit den Trainern Michael und Robert Kirschner.

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